Datensicherung¶
In diesem Kapitel erfahren Sie, wie Sie Ihre Daten mit GNU/Linux sichern und wiederherstellen.
Ziele: In diesem Kapitel lernen zukünftige Linux-Administratoren Folgendes:
die Befehle tar
und cpio
verwenden, um eine Sicherung zu erstellen;
die Backups überprüfen und die Daten zurückstellen;
die Backups komprimieren oder dekomprimieren.
Backup, Wiederherstellung, Kompression
Vorkenntnisse:
Komplexität:
Lesezeit: 41 Minuten
Anmerkung
In diesem Kapitel verwenden die Kommando-Anweisungen „device“, um sowohl einen Zielspeicherort für die Sicherung als auch den Quellspeicherort für die Wiederherstellung anzugeben. Das „device“ kann entweder ein externes Medium oder eine lokale Datei sein. Sie sollten im Laufe des Kapitels ein Gefühl dafür bekommen, können aber bei Bedarf jederzeit zur Klärung auf diesen Hinweis zurückgreifen.
Die Sicherung wird der Anforderungen entsprechen, Daten sicher und effektiv zu speichern und wiederherzustellen.
Mit dem Backup können Sie sich vor Folgendem schützen:
- Zerstörung: mutwillig oder versehentlich. Menschlich oder technisch. Malware, ...
- Löschen: mutwillig oder versehentlich. Menschlich oder technisch. Malware, ...
- Integrität: Daten sind unbrauchbar.
Kein System ist unfehlbar, kein Mensch ist unfehlbar, also um Datenverlust zu vermeiden, müssen Backups durchgeführt werden, um nach einem Problem di Daten wiederherstellen zu können.
Die Sicherungsmedien sollten in einem anderen Raum (oder Gebäude) als dem Server aufbewahrt werden, damit im Falle eines Desaster der Server und die Sicherungen nicht gleichzeitig zerstört werden.
Darüber hinaus muss der Administrator regelmäßig überprüfen, ob die Medien noch lesbar sind.
Allgemeines¶
Es gibt zwei grundsätzliche Sicherungsarten: das Backup und das Archiv.
- Das Archiv zerstört die Informationsquelle nach der Operation.
- Die Sicherung bewahrt die Informationsquelle nach der Operation.
Diese Operationen bestehen darin, Informationen in einer Datei, auf einem Peripheriegerät oder einem unterstützten Datenträger (Tapes, Disks, ...) zu speichern.
Der Prozess¶
Sicherungen erfordern viel Disziplin und Strenge vom Systemadministrator. Es ist notwendig, folgende Fragen zu stellen:
- Was ist das geeignete Medium?
- Was sollte gesichert werden?
- Wie viele Kopien?
- Wie lange wird die Sicherung dauern?
- Welche Methode?
- Wie oft?
- Automatisch oder manuell?
- Wo speichern?
- Wie lange wird die Datensicherung erhalten bleiben?
Sicherungsmethoden¶
- Komplett: ein oder mehrere Dateisysteme werden gesichert (Kernel, Daten, Dienstprogramme, ...).
- Partiell: Eine oder mehrere Dateien werden gesichert (Konfigurationen, Verzeichnisse, ...).
- Differenzial: Es werden nur Dateien gespeichert, die seit der letzten Vollsicherung geändert wurden.
- Inkrementelle: Nur Dateien, die seit der letzten Sicherung geändert wurden.
Periodizität¶
- Voraktuelle: zu einer bestimmten Zeit (vor einer Systemaktualisierung, ...).
- Periodisch: Täglich, wöchentlich, monatlich, ...
Hinweis
Vor einer Systemänderung kann es nützlich sein, ein Backup zu erstellen. Es hat jedoch keinen Sinn, täglich Daten zu sichern, die nur jeden Monat geändert werden.
Wiederherstellungsmethoden¶
Abhängig von den verfügbaren Dienstprogrammen wird es möglich sein, mehrere Arten von Restaurierungen durchzuführen.
- vollständige Restaurierung: Verzeichnisse, ...
- Selektive Wiederherstellung: Teil des Baumes, Dateien, ...
Es ist möglich, ein ganzes Backup wiederherzustellen, aber es ist auch möglich, nur einen Teil davon wiederherzustellen. Beim Wiederherstellen eines Verzeichnisses werden jedoch die nach der Sicherung erstellten Dateien nicht gelöscht.
Hinweis
Um ein Verzeichnis wiederherzustellen, wie es zum Zeitpunkt der Sicherung war, ist es notwendig, den Inhalt vollständig zu löschen, bevor die Wiederherstellung gestartet wird.
Die Werkzeuge¶
Es gibt viele Hilfsprogramme, um Backups zu erstellen.
- Editorwerkzeuge;
- grafische Tools;
- Kommandozeilenwerkzeuge:
tar
,cpio
,pax
,dd
,dump
, ...
Die Befehle, die wir hier verwenden werden sind tar
und cpio
.
tar
:- einfach zu bedienen;
- erlaubt das Hinzufügen von Dateien zu einem bestehenden Backup.
cpio
:- behält Eigentümer;
- behält Gruppen, Datum und Rechte;
- überspringt defekte Dateien;
- komplettes Dateisystem.
Anmerkung
Diese Befehle speichern in einem proprietären und standardisierten Format.
Namenskonvention¶
Durch die Verwendung einer Namenskonvention ist es möglich, den Inhalt einer Backup-Datei schnell zu steuern und so gefährliche Restaurierungen zu vermeiden.
- Name des Verzeichnisses;
- benutztes Tool;
- verwendete Option;
- Datum.
Hinweis
Der Name der Datensicherung muss ein expliziter Name sein.
Anmerkung
Das Konzept der Erweiterung unter GNU/Linux existiert nicht. Mit anderen Worten, wir verwenden hier Erweiterungen für den menschlichen Operator. Wenn der Systemadministrator zum Beispiel eine .tar.gz
oder .tgz
Dateierweiterung sieht, dann weiß er, wie man mit der Datei umgeht.
Inhalt eines Backups¶
Eine Sicherung enthält in der Regel folgende Elemente:
- die Datei;
- der Name;
- der Eigentümer;
- die Größe;
- die Berechtigungen;
- Zugriffsdatum.
Anmerkung
Die inode
Nummer fehlt.
Speichermodi¶
Es gibt zwei verschiedene Speicherarten:
- auf der Festplatte;
- Gerät.
Tape ArchiveR - tar
¶
Der tar
Befehl erlaubt das Speichern auf mehreren aufeinanderfolgenden Medien (Mehr-Volumen Optionen).
Es ist möglich, das ganze oder einen Teil eines Backups zu extrahieren.
tar
sichert implizit im relativen Modus, auch wenn der Pfad der zu sichernden Informationen im absoluten Modus angegeben wird. Sicherungen und Restaurierungen sind jedoch im absoluten Modus möglich.
Wiederherstellungsrichtlinien¶
Die richtigen Fragen, die gestellt werden müssen:
- was: teilweise oder vollständig;
- wo: der Ort, an dem die Daten wiederhergestellt werden;
- wie: absolut oder relativ.
Warnung
Vor einer Restaurierung ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen, um über die geeignetste Methode nachzudenken und zu bestimmen, um Fehler zu vermeiden.
Die Wiederherstellung erfolgt in der Regel, nachdem ein Problem aufgetreten ist, das schnell behoben werden muss. Eine schlechte Wiederherstellung kann die Situation in einigen Fällen noch verschlimmern.
Sichern mit tar
¶
Das Standardwerkzeug zum Erstellen von Sicherungen auf UNIX-Systemen ist der tar
Befehl. Diese Backups können durch bzip2
komprimiert werden, xz
, lzip
, lzma
, lzop
, gzip
, compress
oder zstd
.
tar
erlaubt es Ihnen, eine einzelne Datei oder ein Verzeichnis aus einem Backup zu extrahieren, dessen Inhalt anzusehen oder seine Integrität zu überprüfen.
Die Größe eines Backups schätzen¶
Der folgende Befehl schätzt die Größe in Kilobytes einer möglichen tar Datei:
$ tar cf - /directory/to/backup/ | wc -c
20480
$ tar czf - /directory/to/backup/ | wc -c
508
$ tar cjf - /directory/to/backup/ | wc -c
428
Warnhinweis
Achtung, das Vorhandensein von "-" in der Kommandozeile stört das Programm zsh
. Zu bash
wechseln!
Namens-Konvention für ein tar
Backup¶
Hier ist ein Beispiel für die Namenskonvention für ein tar
Backup, in dem Wissen, dass das Datum dem Namen hinzugefügt werden soll.
Optionen | Dateien | Suffix | Funktion |
---|---|---|---|
cvf |
home |
home.tar |
/home im relativen Modus, unkomprimierte Form |
cvfP |
/etc |
etc.A.tar |
/etc im absoluten Modus, keine Komprimierung |
cvfz |
usr |
usr.tar.gz |
/usr im relativen Modus, gzip Komprimierung |
cvfj |
usr |
usr.tar.bz2 |
/usr im relativen Modus, bzip2 Komprimierung |
cvfPz |
/home |
home.A.tar.gz |
home im absoluten Modus, gzip Komprimierung |
cvfPj |
/home |
home.A.tar.bz2 |
home im absoluten Modus, bzip2 Komprimierung |
… |
Ein Backup erstellen¶
Ein Backup im relativen Modus erstellen¶
Das Erstellen einer nicht komprimierten Sicherung im relativen Modus erfolgt mit den cvf
Optionen:
tar c[vf] [device] [file(s)]
Ein Beispiel:
[root]# tar cvf /backups/home.133.tar /home/
Option | Beschreibung |
---|---|
c |
Erstellt eine Sicherung. |
v |
Verbose, zeigt den Namen der verarbeiteten Dateien an. |
f |
Ermöglicht Ihnen den Namen des Backups (-Medium) anzugeben. |
Hinweis
Der Bindestrich (-
) vor den tar
Optionen ist nicht nötig!
Backup im absoluten Modus erstellen¶
Ein nicht-komprimiertes Backup wird explizit im absoluten Modus mit den cvfP
Optionen erstellt:
$ tar c[vf]P [device] [file(s)]
Beispiel:
[root]# tar cvfP /backups/home.133.P.tar /home/
Option | Beschreibung |
---|---|
P |
Backup im absoluten Modus erstellen. |
Warnhinweis
Mit dem P
-Key muss der Pfad der zu sichernden Dateien als absolute eingegeben werden. Wenn die beiden Bedingungen (Schlüssel P
und Pfad absolute) nicht angegeben sind, befindet sich das Backup im relativen Modus.
Ein komprimiertes Backup mit gzip
erstellen¶
Das Erstellen einer komprimierten Sicherung mit gzip
erfolgt mit den cvfz
Optionen:
$ tar cvzf backup.tar.gz dirname/
Option | Beschreibung |
---|---|
z |
Komprimiert die Sicherung in gzip. |
Anmerkung
Die Erweiterung .tgz
ist gleichbedeutend mit .tar.gz
.
Anmerkung
Das Behalten der cvf
(tvf
oder xvf
) Optionen unverändert für alle Backup-Operationen und das einfache Hinzufügen der Komprimierungsoption zum Ende macht den Befehl einfacher zu verstehen (z.B., cvfz
oder cvfj
, etc.).
Ein komprimiertes Backup mit bzip
erstellen¶
Das Erstellen einer komprimierten Sicherung mit bzip
erfolgt mit den Optionen cvfj
:
$ tar cvfj backup.tar.bz2 dirname/
Option | Beschreibung |
---|---|
j |
Komprimiert das Backup nach bzip2. |
Anmerkung
Die Erweiterungen .tbz
und .tb2
entsprechen die .tar.bz2
Erweiterungen.
Komprimierung compress
, gzip
, bzip2
, lzip
und xz
¶
Die Komprimierung und damit die Dekomprimierung werden Auswirkungen auf den Ressourcenverbrauch (Zeit und CPU-Auslastung) haben.
Hier ist ein Ranking der Komprimierung einer Reihe von Textdateien, von am wenigsten effizient bis am effizientesten:
- compress (
.tar.Z
) - gzip (
.tar.gz
) - bzip2 (
.tar.bz2
) - lzip (
.tar.lz
) - xz (
.tar.xz
)
Eine Datei oder Verzeichnis zu einer bestehenden Sicherung hinzufügen¶
Es ist möglich, ein oder mehrere Elemente zu einer bestehenden Datensicherung hinzuzufügen.
tar {r|A}[key(s)] [device] [file(s)]
Um /etc/passwd
zum Backup /backups/home.133.tar
hinzuzufügen:
[root]# tar rvf /backups/home.133.tar /etc/passwd
Das Hinzufügen eines Verzeichnisses ist ähnlich. Hier soll dirtoadd
zu backup_name.tar
hinzugefügt werden:
$ tar rvf backup_name.tar dirtoadd
Option | Beschreibung |
---|---|
r |
Fügt eine oder mehrere Dateien am Ende einer direkten Mediensicherung (Festplatte) hinzu. |
A |
Fügt eine oder mehrere Dateien am Ende eines Backups auf sequentiellen Zugriffsmedien (Band) hinzu. |
Anmerkung
Es ist nicht möglich, Dateien oder Ordner zu einer komprimierten Sicherung hinzuzufügen.
$ tar rvfz backup.tgz filetoadd
tar: Cannot update compressed archives
Try `tar --help' or `tar --usage' for more information.
Anmerkung
Wenn die Sicherung im relativen Modus durchgeführt wurde, fügen Sie Dateien au h im relativen Modus hinzu. Wenn die Sicherung im absoluten Modus durchgeführt wurde, fügen Sie Dateien im absoluten Modus hinzu.
Das Mischen von Modi kann bei der Wiederherstellung zu Problemen führen.
Inhalt eines Backups auflisten¶
Das Betrachten des Inhalts einer Sicherung ohne Extrahieren ist möglich.
tar t[key(s)] [device]
Option | Beschreibung |
---|---|
t |
Zeigt den Inhalt einer Sicherung (komprimiert oder nicht). |
Beispiele:
$ tar tvf backup.tar
$ tar tvfz backup.tar.gz
$ tar tvfj backup.tar.bz2
When the number of files in a backup becomes large, it is possible to pipe the result of the tar
command to a pager (more
, less
, most
, etc.):
$ tar tvf backup.tar | less
Hinweis
Um den Inhalt eines Backups aufzulisten oder abzurufen, ist es nicht notwendig, den Komprimierungsalgorithmus anzugeben, der bei der Erstellung des Backups verwendet wurde. Das heißt, ein tar tvf
entspricht tar tvfj
, um den Inhalt zu lesen, und ein tar xvf
entspricht tar xvfj
, beim Extrahieren.
Hinweis
Überprüfen Sie immer den Inhalt eines Backups.
Integrität eines Backups überprüfen¶
Die Integrität eines Backups kann bei der Erstellung mit der Option W
getestet werden:
$ tar cvfW file_name.tar dir/
Die Integrität eines Backups kann nach der Erstellung mit der Option d
getestet werden:
$ tar vfd file_name.tar dir/
Hinweis
Durch Hinzufügen eines zweiten v
zum vorherigen Schlüssel, erhalten Sie die Liste der archivierten Dateien sowie die Unterschiede zwischen den archivierten und den im Dateisystem vorhandenen Dateien.
$ tar vvfd /tmp/quodlibet.tar .quodlibet/
drwxr-x--- rockstar/rockstar 0 2021-05-21 00:11 .quodlibet/
-rw-r--r-- rockstar/rockstar 0 2021-05-19 00:59 .quodlibet/queue
[…]
-rw------- rockstar/rockstar 3323 2021-05-21 00:11 .quodlibet/config
.quodlibet/config: Mod time differs
.quodlibet/config: Size differs
[…]
Die Option W
wird auch verwendet, um den Inhalt eines Archivs mit dem Dateisystem zu vergleichen:
$ tar tvfW file_name.tar
Verify 1/file1
1/file1: Mod time differs
1/file1: Size differs
Verify 1/file2
Verify 1/file3
Die Überprüfung mit der Option W
kann nicht mit einem komprimierten Archiv durchgeführt werden. Die Option d
muss verwendet werden:
$ tar dfz file_name.tgz
$ tar dfj file_name.tar.bz2
Aus einem Backup (untar) Dateien extrahieren¶
Extrahieren (untar) eines *.tar
Backup wird mit den xvf
Optionen gemacht:
Extrahieren Sie die etc/exports
Datei aus dem /savings/etc.133.tar
Backup in das etc
Verzeichnis des aktiven lokalen Verzeichnisses:
$ tar xvf /backups/etc.133.tar etc/exports
Extrahieren Sie alle Dateien aus der komprimierten Sicherung /backups/home.133.tar.bz2
in das aktive lokale Verzeichnis:
[root]# tar xvfj /backups/home.133.tar.bz2
Entpacken Sie alle Dateien aus dem Backup /backups/etc.133.P.tar
in das ursprüngliche Verzeichnis des Backups:
$ tar xvfP /backups/etc.133.P.tar
Warnhinweis
Gehen Sie zur richtigen Stelle.
Prüfen Sie den Inhalt des Backups.
Option | Beschreibung |
---|---|
x |
Extrahieren Sie Dateien aus der Sicherung, komprimiert oder nicht. |
Das Entpacken eines tar-gzipped (*.tar.gz
) Backups erfolgt mit den xvfz
Optionen:
$ tar xvfz backup.tar.gz
Das Entpacken eines tar-bzipped (*.tar.bz2
) Backups erfolgt mit den xvfj
Schlüsseln:
$ tar xvfj backup.tar.bz2
Hinweis
Um den Inhalt eines Backups zu extrahieren oder aufzulisten, ist es nicht notwendig, den Komprimierungsalgorithmus zu erwähnen, mit dem das Backup erstellt wurde. Das heißt, ein tar xvf
entspricht tar xvfj
, um den Inhalt zu extrahieren, und ein tar tvf
entspricht tar tvfj
, der Liste entsprechend.
Warnhinweis
Um die Dateien in ihrem ursprünglichen Verzeichnis wiederherzustellen (Schlüssel P
eines tar xvf
), sollten Sie das Backup mit dem absoluten Pfad erzeugt haben. Das heißt, mit dem P
-Schlüssel eines tar cvf
.
Nur eine Datei aus einem tar Backup extrahieren¶
Um eine bestimmte Datei aus einem tar Backup zu extrahieren, geben Sie den Namen der Datei am Ende des tar xvf
Befehls an.
$ tar xvf backup.tar /path/to/file
Der vorherige Befehl extrahiert nur die /path/to/file
Datei aus der backup.tar
Sicherung. Diese Datei wird im Verzeichnis /path/to/
wiederhergestellt, das im aktiven Verzeichnis erstellt oder bereits vorhanden ist.
$ tar xvfz backup.tar.gz /path/to/file
$ tar xvfj backup.tar.bz2 /path/to/file
Ordner aus einem Backup mit tar extrahieren¶
Um nur ein Verzeichnis (einschließlich seiner Unterverzeichnisse und Dateien) aus einem Backup zu extrahieren, geben Sie den Verzeichnisnamen am Ende des tar xvf
Befehls an.
$ tar xvf backup.tar /path/to/dir/
Um mehrere Verzeichnisse zu extrahieren, geben Sie jeden der Namen nacheinander an:
$ tar xvf backup.tar /path/to/dir1/ /path/to/dir2/
$ tar xvfz backup.tar.gz /path/to/dir1/ /path/to/dir2/
$ tar xvfj backup.tar.bz2 /path/to/dir1/ /path/to/dir2/
Extrahieren Sie eine Gruppe von Dateien aus einem tar Backup mit regulären Ausdrücken (regex)¶
Geben Sie einen regulären Ausdruck (regex) an, um die Dateien zu extrahieren, die dem angegebenen Auswahlmuster entsprechen.
Zum Beispiel, um alle Dateien mit der Endung .conf
zu extrahieren:
$ tar xvf backup.tar --wildcards '*.conf'
keys:
- --wildcards *.conf entspricht Dateien mit der Endung
.conf
.
CoPy Input Output - cpio
¶
Der cpio
Befehl erlaubt das Speichern auf mehreren aufeinanderfolgenden Medien, ohne irgendwelche Optionen anzugeben.
Es ist möglich, das ganze oder einen Teil eines Backups zu extrahieren.
Im Gegensatz zum tar
Befehl gibt es keine Möglichkeit, gleichzeitig zu sichern und zu komprimieren. So geschieht es in zwei Schritten: Backup und Kompression.
Um ein Backup mit cpio
durchzuführen, müssen Sie eine Liste der zu sichernden Dateien angeben.
Diese Liste wird mit den Befehlen find
, ls
oder cat
zur Verfügung gestellt.
find
: Durchsucht einen Baum, rekursiv oder nicht;ls
: listet ein Verzeichnis auf, rekursiv oder nicht;cat
: liest eine Datei mit den zu speichernden Verzeichnis-Bäumen oder Dateien aus.
Anmerkung
ls
kann nicht mit -l
(Details) oder -R
(rekursiv) verwendet werden.
Es erfordert eine einfache Liste von Namen.
Backup mit dem cpio
Befehl erstellen¶
Syntax des cpio
Befehls:
[files command |] cpio {-o| --create} [-options] [<file-list] [>device]
Beispiel:
Mit einer Umleitung der Ausgabe von cpio
:
$ find /etc | cpio -ov > /backups/etc.cpio
Den Namen eines Backup-Mediums verwenden:
$ find /etc | cpio -ovF /backups/etc.cpio
Das Ergebnis des find
Befehls wird als Eingabe an den cpio
Befehl über eine Pipe gesendet (Zeichen |
, AltGr + 6).
Hier liefert der Befehl find /etc
eine Liste von Dateien, die dem Inhalt des /etc
Verzeichnis entsprechen (rekursiv) an den Befehl cpio
welches die Sicherung ausführt.
Vergessen Sie nicht das Zeichen >
beim Speichern oder das Zeichen F save_name_cpio
.
Optionen | Beschreibung |
---|---|
-o |
Erstellt ein Backup (output). |
-v |
Verbose, zeigt den Namen der verarbeiteten Dateien an. |
-F |
Legt das zu ändernde Backup fest (Medium). |
Sicherungskopie mit Medium:
$ find /etc | cpio -ov > /dev/rmt0
Das Medium kann mehrere Arten gehören:
- tape drive:
/dev/rmt0
; - eine Partition:
/dev/sda5
,/dev/hda5
, etc.
Art der Datensicherung¶
Datensicherung mit relativem Pfad¶
$ cd /
$ find etc | cpio -o > /backups/etc.cpio
Datensicherung mit absoluter Pfad¶
$ find /etc | cpio -o > /backups/etc.A.cpio
Warnhinweis
Wenn der im find
-Befehl angegebene Pfad absolut ist, wird das Backup als absolut durchgeführt.
Wenn der im find
-Befehl angegebene Pfad relativ ist, dann wird das Backup als relativ durchgeführt.
Zur Datensicherung hinzufügen¶
[files command |] cpio {-o| --create} -A [-options] [<fic-list] {F|>device}
Beispiel:
$ find /etc/shadow | cpio -o -AF SystemFiles.A.cpio
Das Hinzufügen von Dateien ist nur auf Medien mit direktem Zugriff möglich.
Option | Beschreibung |
---|---|
-A |
Fügt einer Datensicherung eine oder mehrere Dateien hinzu. |
-F |
Definiert die zu ändernde Datensicherung. |
Datensicherung komprimieren¶
- Sichern dann komprimieren
$ find /etc | cpio –o > etc.A.cpio
$ gzip /backups/etc.A.cpio
$ ls /backups/etc.A.cpio*
/backups/etc.A.cpio.gz
- Sichern und komprimieren
$ find /etc | cpio –o | gzip > /backups/etc.A.cpio.gz
Im Gegensatz zum tar
Befehl gibt es keine Option, um gleichzeitig zu speichern und zu komprimieren. So geschieht es in zwei Schritten: speichern und dann komprimieren.
Die Syntax der ersten Methode ist leichter zu verstehen und sich zu erinnern, weil es in zwei Schritten getan wird.
Für die erste Methode wird die Sicherungsdatei automatisch von dem gzip
Programm umbenannt, das .gz
an das Ende des Dateinamens hinzufügt. Ebenso fügt das bzip2
Programm .bz2
automatisch hinzu.
Den Inhalt einer Sicherung lesen¶
Syntax des cpio
Befehls, um den Inhalt eines cpio Backups zu lesen:
cpio -t [-options] [<fic-list]
Beispiel:
$ cpio -tv </backups/etc.152.cpio | less
Optionen | Beschreibung |
---|---|
-t |
Liest ein Backup. |
-v |
Zeigt Datei-Attribute an. |
Nachdem Sie ein Backup erstellt haben, sollten Sie den Inhalt lesen, um sicher zu gehen, dass es keine Fehler gab.
Genauso müssen Sie vor einer Wiederherstellung den Inhalt der zu verwendenden Sicherung lesen.
Backup wiederherstellen¶
Syntax des cpio
Befehls, um eine Sicherung wiederherzustellen:
cpio {-i| --extract} [-E file] [-options] [<device]
Beispiel:
$ cpio -iv </backups/etc.152.cpio | less
Optionen | Beschreibung |
---|---|
-i |
Wiederherstellen einer kompletten Sicherung. |
-E file |
Stellt nur die Dateien wieder her, deren Name in der Datei enthalten ist. |
--make-directories or -d |
Erstellt die fehlende Baumstruktur neu. |
-u |
Ersetzt alle Dateien, auch wenn sie existieren. |
--no-absolute-filenames |
Ermöglicht die Wiederherstellung einer im absoluten Modus erstellten Sicherung. |
Warnhinweis
Standardmäßig zum Zeitpunkt der Wiederherstellung, Dateien auf der Festplatte, deren letztes Änderungsdatum jünger oder gleich dem Datum der Sicherung ist, werden nicht wiederhergestellt (um zu vermeiden, dass aktuelle Informationen mit älteren Informationen überschrieben werden).
Die u
Option hingegen erlaubt es, ältere Versionen der Dateien wiederherzustellen - ggf. neue zu überschreiben.
Beispiele:
- Absolute Wiederherstellung einer absoluten Sicherung
$ cpio –ivF home.A.cpio
- Absolute Wiederherstellung auf einer bestehenden Baumstruktur
Mit der Option u
können Sie vorhandene Dateien an dem Ort überschreiben, an dem die Wiederherstellung stattfindet.
$ cpio –iuvF home.A.cpio
- Absolute Sicherung im relativen Modus wiederherstellen
Die lange Option no-absolute-Dateinamen
erlaubt eine Wiederherstellung im relativen Modus. Tatsächlich wird das Zeichen /
am Anfang des Pfades entfernt.
$ cpio --no-absolute-filenames -divuF home.A.cpio
Hinweis
Die Erstellung von Verzeichnissen ist vielleicht notwendig, daher die Verwendung der d
Option
- Relative Sicherung wiederherstellen
$ cpio –iv <etc.cpio
- Absolute Wiederherstellung einer Datei oder eines Verzeichnisses
Die Wiederherstellung einer bestimmten Datei oder eines bestimmten Verzeichnisses erfordert die Erstellung einer Listendatei, die dann gelöscht werden sollte.
echo "/etc/passwd" > tmp
cpio –iuE tmp -F etc.A.cpio
rm -f tmp
Komprimierung - Dekomprimierungsprogramme¶
Die Verwendung von Komprimierung zum Zeitpunkt einer Sicherung kann eine Reihe von Nachteilen mit sich ziehen:
- Verlängerung die Backup-Zeit sowie die Wiederherstellungszeit.
- Es macht es unmöglich, Dateien nachträglich zum Backup hinzuzufügen.
Anmerkung
Es ist daher besser, ein Backup zu machen und erst dann es zu komprimieren, als es während des Backups zu komprimieren.
Mit gzip
komprimieren¶
Der gzip
Befehl komprimiert Daten.
Syntax des gzip
Befehls:
gzip [options] [file ...]
Beispiel:
$ gzip usr.tar
$ ls
usr.tar.gz
Die Datei bekommt die Endung .gz
.
Es behält die gleichen Rechte und die gleichen letzten Zugriffsrechte und Änderungszeiten.
Komprimieren mit bunzip2
¶
Der bunzip2
Befehl komprimiert auch Daten.
Syntax des bzip2
Befehls:
bzip2 [options] [file ...]
Beispiel:
$ bzip2 usr.cpio
$ ls
usr.cpio.bz2
Der Dateiname erhält die Endung .bz2
.
Komprimierung durch bzip2
ist besser als Komprimierung durch gzip
, aber es dauert länger bis sie ausgeführt worden ist.
Dekomprimieren mit gunzip
¶
Der gunzip
Befehl dekomprimiert komprimierte Daten.
Syntax des gunzip
Befehls:
gunzip [options] [file ...]
Beispiel:
$ gunzip usr.tar.gz
$ ls
usr.tar
Der Dateiname wird von gunzip
abgeschnitten und die Endung .gz
wird entfernt.
gunzip
entpackt auch Dateien mit den folgenden Dateiendungen:
.z
;-z
;_z
.
Dekomprimieren mit bunzip2
¶
Der bunzip2
Befehl dekomprimiert komprimierte Daten.
Syntax des bzip2
Befehls:
bzip2 [options] [file ...]
Beispiel:
$ bunzip2 usr.cpio.bz2
$ ls
usr.cpio
Der Dateiname wird von bunzip2
abgeschnitten und die Endung .bz2
wird entfernt.
bunzip2
entpackt auch die Datei mit den folgenden Dateiendungen:
-bz
;.tbz2
;tbz
.